Wie gut ist der Datenschutz bei Smartphones und in der Cloud?

29.11.2012

Die PC-Branche schwächelt, weil immer öfter Smartphones und Tablet-Computer die Aufgabe des heimischen Rechners übernehmen. Damit ist man nahezu rund um die Uhr online. Stephen Prentice vom IT-Marktforscher Gartner bringt es auf den Punkt: „Wir werden uns auf das unbewusste Internet zubewegen.“ Dadurch würden datenschutzrechtlich völlig neue Dimensionen geöffnet, weil die Nutzer mehr Informationen teilten, als Ihnen bewusst sei.

Viele Daten würden nicht mehr im Gerät oder auf der Karte gespeichert, sondern in die Cloud ausgelagert. In dem Zusammenhang stelle sich dann die Frage, wie es um die Aufbewahrung der Daten, den Zugang, die Verantwortung und die Aufsicht über die Dienste bestellt ist. Laut Stephen Prentice beginnt damit eine „herausfordernde neue Ära für die Privatsphäre“. Denn den Möglichkeiten, die ein solcher Datenspeicher biete, stünden viele Risiken und Gefahren gegenüber.

Der Präsident des IT-Branchenverbandes Bitkom, Dieter Kempf, spricht sich daher schon lange für „ein möglichst harmonisiertes Recht zum Thema Datenschutz“ aus und begrüßt den Entwurf der EU-Datenschutzverordnung – allerdings nicht in allen Punkten. Problematisch sei die Regel, dass auf Wunsch der Nutzer alle Daten verpflichtend gelöscht oder weitergegeben werden müssten. Für Industrieunternehmen sei ein solches Vorgehen inakzeptabel.

Um die Probleme zu lösen, die mit der „vierten industriellen Revolution“ verbunden seien, setzt Dieter Kempf auf drei Säulen: Einen funktionierenden rechtlichen Rahmen, eine Industrie mit einer klaren Selbstverpflichtung zum Datenschutz und – was nicht unterschätzt werden darf – einen aufgeklärten Nutzer. Denn nach wie vor sind viele Verbraucher recht arglos, was den Datenverkehr ihrer kleinen elektronischen Begleiter betrifft.