NSA-Spionageskandal: Wie wird der E-Mail-Verkehr sicher?

28.08.2013

Die Angst geht um: Seit bekannt wurde, dass die National Security Agency (NSA) ihre Nase in den privaten und geschäftlichen E-Mail-Verkehr steckt, wurden bereits Dutzende Tipps publiziert, wie man die Späher umgeht oder ihnen das Leben schwer macht. In Russland steigt man deshalb sogar wieder auf die gute alte Schreibmaschine um, statt den modernen Kommunikationsweg zu wählen. Derart drastische Maßnahmen zum Datenschutz sind allerdings nicht für jedermann praktikabel. Vielmehr gilt es, einen Weg zu finden, der den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Das betrifft insbesondere Unternehmen und auch Ärzte. „Der Versand von E-Mails ohne Verschlüsselung ist bei Patientendaten wegen der ärztlichen Schweigepflicht hoch riskant“, schreibt zum Beispiel die Ärzte-Zeitung. Ähnlich verhält es sich bei Firmen, die sensible Daten – etwa zu Neuentwicklungen – per E-Mail verschicken. Wer nicht möchte, dass eine der US-Behörden, ein anderer Geheimdienst oder vielleicht sogar die Konkurrenz mitliest, muss also aktiv werden.

Der Datenschutzbeauftragte aus Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, hat sich jüngst dazu geäußert. Er rät, deutsche und europäische E-Mail- und Internetanbieter zu nutzen. Den Grund liefert er gleich mit: „In dem Augenblick, da die Sachen in den USA sind, werden sie definitiv von NSA und dann in der Folge von CIA, FBI, DEA, und wie sie alle heißen, möglicherweise weiterverwendet.“ Als gut bezeichnet Weichert die Dienste von der Telekom (T-Mobil) und United Internet (unter anderem web.de), da sie die Mails verschlüsseln, wohingegen man bei Google Mail sicher sein könne, dass die Daten von der NSA mitgeloggt würden. Diesen Ratschlag beherzigen immer mehr Nutzer. Das belegen die Zahlen, die jetzt von den Anbietern gemeldet wurden. Der sicherste Weg bleibe aber die Datensparsamkeit.