iPhone 5S und iCloud: So werden von Apple Kundendaten gesammelt

17.09.2013

Mit dem iPhone 5S hat Apple in der vergangenen Woche ein Smartphone vorgestellt, das sich schon bald zum großen Kassenschlager entwickeln könnte. Besonders zu Weihnachten werden viele Personen sich zum ersten Mal selbst ein iPhone gönnen und somit in die Welt von Apple eintauchen.

Das iPhone 5S läuft mit dem Betriebssystem iOS 7, welches die so genannte iCloud enthält. iCloud ist ein beliebter Service, der es Nutzern gestattet, Dateien zwischen mehrere Geräten nahezu in Echtzeit auszutauschen und gleichzeitig Backups zu erstellen. Wer zum Beispiel die Bilderfunktion von iCloud aktiviert hat und auf seinem iPhone ein Foto macht, kann sich dieses kurz darauf auch auf seinem iPad ansehen.

iCloud: Die versteckte Gefahr

So praktisch die iCloud auch sein mag, Datenschützer betrachten den Service äußerst kritisch. Damit der Service angeboten werden kann, sichert Apple die Daten bei sich auf Servern. Dort findet zwar eine Verschlüsselung statt, doch ironischerweise besitzt Apple selbst die Schlüssel, um die Daten im Bedarfsfall direkt entschlüsseln zu können.

Zugleich haben Nutzer nicht die Gewissheit, dass ihre Daten von Apple nicht weitergegeben werden. Die Nutzungsbedingungen sprechen diesbezüglich eine sehr deutliche Sprache: Daten können Strafverfolgungsbehörden sowie anderen Dritten im Bedarfsfall zur Verfügung gestellt werden – und das keinesfalls nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern.

Fingerprintsensor liefert biometrische Daten

Eine der großen Neuerungen beim iPhone 5S besteht darin, dass das Gerät über einen integrierten Fingerprintsensor verfügt. Dieser soll eine bessere Absicherung des Smartphones versprechen, da sich Nutzer eindeutig über ihren Fingerabdruck identifizieren können.

Doch auch hier warnen Datenschützer. Apple verfügt somit über die Möglichkeit, biometrische Daten über Nutzer zusammen und diese zum Beispiel mit Nutzeraccounts und iCloud-Daten zu verknüpfen. Gegenüber dem Unternehmen wird der Smartphonebesitzer somit immer transparenter.

Bereits im Vorfeld beteuerte Apple, die Daten des Fingerprintsensors nicht übermitteln zu wollen. Allerdings sollte diese Aussage mit Vorsicht genossen werden. Schließlich war dies zunächst eine rein mündliche Aussage. Außerdem könnte Apple seine Geschäftsbedingungen jederzeit anpassen und die biometrischen Daten somit doch sammeln und ggf. sogar weiterleiten.