Würden Sie Ihre Daten überall preisgeben? So sieht es Deutschland …

01.11.2013

Persönliche Daten sind wertvoll – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Diesen Umstand haben die meisten Bundesbürger längst verinnerlicht. Sie bescheinigen daher unisono, dass Datenschutz extrem wichtig ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des „Handelsblatt Research Institute“ im Auftrag der Deutschen Telekom zum Thema „Big Data und Datenschutz“. Erfreulich: Die meisten Teilnehmer fühlen sich in der Bundesrepublik in puncto Datenschutz gut aufgehoben, besser als in anderen Nationen. Aber: 62 Prozent sagen klipp und klar, beim Schutz der persönlichen Daten muss nachgebessert werden.

Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb 95 Prozent ihre Daten nicht jedermann zur Verfügung stellen, sondern immer oder zumindest meistens darauf achten, was sie wem bzw. welchem Unternehmen über sich verraten. Von dieser Taktik erhoffen sich 85 Prozent, dass die Daten nicht fehlgeleitet werden und möglicherweise in die falschen Hände geraten. Dass es keinen absoluten Schutz gibt, trotz aller Vorsicht, glauben 63 Prozent derer, die an der Studie teilgenommen haben.

Grundsätzlich spricht aus Sicht vieler Verbraucher nichts dagegen, dass die Informationen von Firmen im Rahmen von Daten-Analysen genutzt werden. Entscheidend ist der Verwendungszweck. Geht es um bessere medizinische Leistungen, wären 75 Prozent bereit, mehr über sich preiszugeben. Ähnlich hoch ist die Akzeptanz, wenn es um den Personenverkehr, zum Beispiel die Stauforschung oder die Vermeidung von unnötigen Emissionen geht. Sollen die persönlichen Daten hingegen für rein kommerzielle Zwecke wie Kauftipps oder Werbung ausgewertet werden, sagen neun von zehn Deutschen ganz klar „Nein“. Wichtig ist also vor allem der Nutzen, der beiden Seiten – dem Unternehmen und dem Verbraucher – Vorteile bringen muss. Telekom-Vorstand Reinhard Clemens spricht sich daher für mehr Transparenz und eine „Kultur des Einverständnisses“ aus.

Philipp Herold