NSA-Skandal, Verfehlungen von Facebook, Google & Co.: Sie schlagen allesamt hohe Wellen. Gleichzeitig schärfen sie das Bewusstsein für Datenschutz und nagen am Vertrauen der Verbraucher. Dadurch hat die schöne neue digitale Welt längst die eine oder andere Schramme. Die Begeisterung weicht immer mehr der Skepsis. Eine Herausforderung nicht nur für Global Player, sondern für jedes Unternehmen.
Wie sehr sich aktuelle und vergangene Skandale auf das Vertrauen in digitale Techniken auswirken, beweist eine aktuelle Umfrage des Bundesforschungsministeriums, deren Ergebnisse der Nachrichtenagentur AFP vorliegen. Erhoben wurden die Daten im Rahmen des Wissenschaftsjahres „Digitale Gesellschaft“. Demnach sehen 39 Prozent der Bundesbürger den Veränderungen insbesondere durch das Internet „eher mit Befürchtungen entgegen“. Positiv äußerten sich lediglich 20 Prozent. Sie erkennen die Vorzüge der digitalen Welt unter anderem im Informationsaustausch.
Jüngere Verbraucher zeigen sich diesbezüglich deutlich offener für Neues. In der Analyse des Allensbach-Instituts heißt es dazu: Jüngere hätten den Umgang mit digitalen Techniken von klein auf gelernt und nähmen dadurch eher die Chancen wahr, die das Internet birgt. Bei den älteren Umfrageteilnehmern überwiegen hingegen die Sorgen. Von den Über-60-Jährigen blicken nur zehn Prozent hoffnungsvoll in die Zukunft. Auch Frauen mit einfachem Schulabschluss sind eher skeptisch. Immerhin: 43 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Digitalisierung für sie persönlich gravierende Auswirkungen haben wird.
Aber – und das ist die Krux: 90 Prozent gehen davon aus, dass persönliche Daten in den kommenden zehn Jahren noch intensiver zu Werbezwecken genutzt werden. Gerade in diesem Punkt gilt es, wieder Vertrauen aufzubauen. Die Umfrage beweist, wie wichtig Kunden das Thema Datenschutz ist. Die Zusammenarbeit mit einem Datenschutzbeauftragten und das entsprechende Siegel auf der eigenen Homepage können sich also schon jetzt als echter Wettbewerbsvorteil herausstellen. Sie unterstreichen, dass die Sorgen ernst genommen werden.