Daten auf Fotos unkenntlich machen – bitte nicht per Mosaik

30.07.2014

Personen auf einem Foto unkenntlich zu machen, ist relativ einfach. Das Bild bzw. der entsprechende Bildausschnitt wird verpixelt oder verwischt. Dadurch entsteht ein Mosaik, dass es unmöglich macht, Rückschlüsse auf die Identität der Person zu ziehen. Dieses Verfahren wird immer öfter auch bei sensiblen Daten angewandt. Zum Beispiel bei einem Scan von Einkommensbelegen, Schecks oder dem Foto der eigenen Kreditkarte. In dem Fall lässt sich das Pixel-Mosaik knacken und die Zahlen werden wieder „sichtbar“ – zwar mit viel Aufwand, aber es ist möglich.

Das Verfahren in Kurzform: Angenommen, es wird ein Scheck veröffentlicht, bei dem die Kontodaten verwischt wurden. Hat man einen solchen Scheck zur Hand oder zumindest ein Bild von einem Scheck der gleichen Bank, lassen sich die Zahlen und der Abstand der Zeichen per Photoshop oder einer anderen Software auslesen. Danach wird ermittelt, wie groß die Mosaiksteinchen sind, die das Bild verwischen. Anschließend verpixelt man alle möglichen Zahlenkombinationen analog zur Vorlage und bestimmt die Helligkeit der einzelnen Mosaik-Regionen. Gleicht man die Ergebnisse mit dem ursprünglichen Bild ab, hat man die Zahl, die verdeckt werden sollte.

Zugegeben, für Laien dauert es vermutlich gefühlte Ewigkeiten, um an die Daten zu gelangen. Vor allem dann, wenn vorab der Kamerawinkel und andere Faktoren ermittelt werden müssen. Mit den passenden Skripten, einer guten Software und etwas Geduld lassen sich die Informationen allerdings durchaus rekonstruieren. Besonders leicht scheint das bei Kreditkarten zu sein, auf denen die Zahlen in Viererblöcken eingeprägt sind, es also nicht allzu viele Kombinationsmöglichkeiten gibt. Um zu verhindern, dass verpixelte Fotos gelesen werden können, sollte man daher auf ein Mosaik verzichten, das übrigens einer Einweg-Verschlüsselung entspricht. Stattdessen bietet es sich an, einen dicken schwarzen oder andersfarbigen Balken zu verwenden.