Räumt Microsofts „deutsche Cloud“ Ihre Bedenken aus?

25.11.2015

So praktisch die Cloud auch sein mag: Noch überwiegen bei vielen deutschen Unternehmen die Bedenken. Dabei spielen der Datenschutz und die Datensicherheit eine entscheidende Rolle. Denn die Frage, wer alles Zugriff auf die Informationen hat, bleibt zumindest bei internationalen Anbietern weitgehend unbeantwortet.

Darauf hat Microsoft reagiert. Ab 2016 wird es für Office 365, Azure und Dynamics eine eigene „Deutsche Cloud“ geben, geprägt von einer völlig neuen Organisationsstruktur.

Viele Menschen sehen die Cloud mit Skepsis“, erklärt Microsoft in einem Werbevideo. Diese Vorbehalte nehme man sehr ernst. Deshalb setze sich Microsoft als Vorreiter für den Schutz der Daten ein. Eine Aussage, die angesichts des Datenhungers von Windows 10 bei einigen Nutzern bitter aufstoßen dürfte. Doch hier geht es um die Cloud. Und dazu hat sich der Konzern durchaus Gedanken gemacht. Dass die Bemühungen nicht ohne Eigennutz erfolgen, steht außer Frage. Denn der Markt für Cloud-Dienste ist hart umkämpft. Hier möchte Microsoft ein möglichst großes Stück vom Kuchen.

Dieses Unterfangen gestaltete sich bis jetzt eher schwer, zumal deutsche Datenschützer seit jeher inländische Anbieter empfehlen. Auf diesen Zug springt nun auch Microsoft auf. Denn der Konzern betreibt den Cloud-Dienst nicht selbst oder über eine Tochtergesellschaft, sondern über einen unabhängigen deutschen Datentreuhänder. Diese Aufgabe wird die Telekom-Tochter T-Systems an zwei Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt übernehmen. Microsoft bleibt außen vor und hat keinerlei Kontrollrechte. Der Konzern darf nur mit Zustimmung des Datentreuhänders auf die Informationen zugreifen.

Was ist das Besondere an dieser Konstellation?

Der Umstand, dass ein Datentreuhänder eingesetzt wird. Denn auch andere Unternehmen wie Amazon oder Google betreiben Rechenzentren in Deutschland. Allerdings führen dort Firmentöchter Regie, die der US-Gesetzgebung unterliegen und im Fall der Fälle zur Herausgabe der Daten verpflichtet werden können – auch wenn die Informationen in der Bundesrepublik gespeichert werden. Ob die US-Ermittlungsbehörden durch den Treuhänder tatsächlich „ausgesperrt“ werden, ist allerdings noch offen.

Der Grundgedanke einer „Deutschen Cloud“ spricht für sich. Auch der Weg, den Microsoft für diese Zwecke beschreitet, scheint solide zu sein. Ob bestehende Bedenken damit ausgeräumt werden können, steht auf einem anderen Blatt.

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