Falsche Kundenbewertungen: Wo es für Seitenbetreiber richtig teuer wird

15.06.2016

Kundenbewertungen im Internet sind ein großes Thema. Kein Wunder, schließlich leisten sie beim Verkauf wertvolle Unterstützung. Zahlreiche potenzielle Kunden sind unschlüssig bei der Wahl von Produkten und Anbietern. Die Bewertungen helfen ihnen dabei, einzelne Angebote besser einzuschätzen und daraufhin eine Kaufentscheidung zu treffen.

Aufgrund dieses Nutzens überrascht es nicht, dass heute fast jeder Online-Shop mit einem Bewertungssystem ausgestattet ist. Die Grundidee dahinter ist simpel: Kunden sollten selbst aktiv werden und gekaufte Produkte bewerten. Damit sollen sie anderen Interessenten die Entscheidung erleichtern.

Gefälschte Bewertungen sind Gang und Gebe

Allerdings werden Bewertungen keineswegs nur von Kunden verfasst. Etliche Seitenbetreiber können nicht widerstehen und fügen selbst geschriebene Bewertungen hinzu. Vor einigen Jahren kam es zum Aufschrei, als Journalisten die Machenschaften eines großen Reiseportals aufdeckten. Sie konnten eindeutig belegen, dass tausende Hotelbewertungen gefälscht wurden, um damit die Buchungsquoten zu verbessern.

Branchenkenner wissen, dass dieser Fall nur für die Spitze des Eisbergs steht. Auf vielen anderen Webseiten werden ebenfalls Bewertungen gefälscht. Besonders im Shop-Umfeld sind gefälschte Produktbewertungen äußerst verbreitet.

Unternehmen unterschätzen das Risiko

Obwohl sich viele Unternehmen der Problematik bewusst sind, machen sie weiter wie bisher. Dies hat auch damit zu tun, dass sie die rechtlichen Konsequenzen falscher Bewertungen unterschätzen.

Dabei haben sich einige Anwälte längst darauf spezialisiert, gegen gefälschte Bewertungen im Internet vorzugehen. Deren Leistungen werden in erster Linie von Unternehmen in Anspruch genommen, die gegen ihre Mitbewerber vorgehen möchten. Sollte offensichtlich sein, dass Kundenbewertungen gefälscht wurden und eigentlich vom Anbieter selbst stammen, ist eine Abmahnung möglich.

Das Aufdecken gefälschter Bewertungen ist nicht zu unterschätzen. Vor allem IP-Adressen helfen dabei, unechte Produktbewerter als solche zu enttarnen. Als Folge ist es schwierig, sich als Shopbetreiber einer gerechtfertigten Abmahnung zu entziehen.

Zumal Wettbewerber nicht die einzigen sind, die gegen Shops und ähnliche Unternehmen vorgehen. Auch die Verbraucherschützer sind mittlerweile aktiv und mahnen falsche Kundenbewertungen ab. Dasselbe gilt für einige Betreiber großer Marktplätze. Längst hat Amazon damit begonnen, gegen solche Händler vorzugehen.

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