Wie Informationssicherheit für einen besseren Schutz Ihrer Daten sorgt

08.08.2022

Informationen können wertvoller als Gold sein. Doch oft erkennen wir ihren Wert erst, wenn sie nicht mehr verfügbar oder in die falschen Hände gelangt sind. Informationssicherheit (InfoSec) ist dafür da, solche Vorkommnisse zu verhindern.

Definition Informationssicherheit

Genau genommen ist Informationssicherheit ein Zustand. In diesem Zustand sind Daten vor einem breiten Spektrum an Bedrohungen und Gefahren geschützt. Zu solchen Bedrohungen zählen unter anderem Datendiebstahl und Datenverlust.

Entgegen der häufigen Annahme ist Informationssicherheit kein ausschließliches IT-Thema. Der Scope ist ganzheitlich ausgerichtet und beschränkt sich daher nicht auf elektronische Daten, sondern berücksichtigt jegliche Art von Information. Deshalb werden neben IT-Systemen auch physische Orte, wie z.B. Aktenschränke, bedacht.

Ein wesentlicher Aspekt der Informationssicherheit ist die Gewährleistung der sogenannten Schutzziele.

  • Vertraulichkeit
    Nur ausgewählten Personen ist der Zugriff auf Informationen gestattet.
  • Integrität
    Änderungen an Daten sind zu protokollieren, damit nachvollziehbar ist, wer sie vorgenommen hat.
  • Verfügbarkeit
    Informationen sollen bei Bedarf abrufbar sein.

Im Englischen lauten die drei Schutzziele Confidentiality, Integrity und Availability. Sie werden auch als CIA-Triade bezeichnet.

Bedrohungen der Informationssicherheit

Es existiert ein breites Spektrum an Risiken, die die Informationssicherheit bedrohen. Zur Veranschaulichung haben wir beispielhaft verschiedene Gefahrenquellen zusammengetragen, die sich wie folgt gruppieren:

  • Äußere Faktoren
    • Elementarschäden (z.B. Brand, Wasserschäden etc.)
    • Krieg
    • Naturkatastrophen
  • Probleme mit Hard- und Software
    • Fehlfunktionen von Hard- oder Software
    • Systemausfälle
    • Zerstörung von Systemen oder Datenträgern
  • Unzulässige Datenverarbeitung
    • Datenverfälschung
    • Rechtswidrige Datenverarbeitung
  • Kriminalität
    • Cyberkriminalität (z.B. Diebstahl oder Verschlüsselung von Daten)
    • Diebstahl von Hardware, Datenträgern oder Dokumenten
  • Faktor Mensch
    • Anwenderfehler
    • Herausgabe von Informationen an Unberechtigte
    • Manipulation von Daten
    • Unberechtigter Zugriff auf Daten

Schäden bei Verletzung der Informationssicherheit

Es ist entscheidend, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen und ein Bewusstsein für Informationssicherheit zu schaffen, um potenzielle Risiken zu minimieren. Denn eine Verletzung der Informationssicherheit kann zu einer Vielzahl von Folgen führen, die von kleinen Beeinträchtigungen bis hin zu schwerwiegenden Schäden reichen.

  • Kurzzeitige Unterbrechung der Geschäftsaktivität, z.B. wegen eines Systemausfalls
  • Verlust von Wettbewerbsvorteilen, z.B. wegen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen
  • Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben, z.B. wegen eines Datenschutzvorfalls
  • Reputationsschaden bei Kunden und Geschäftspartnern
  • Entstehung hoher Kosten wegen notwendiger IT-Forensik und Systemwiederherstellung
  • Mittel- und langfristige Unterbrechung der Geschäftstätigkeit, z.B. wegen einer Ransomware-Attacke

Maßnahmen zur Informationssicherheit

Für die Erreichung eines hohen Sicherheitsniveaus ist es notwendig, alle potenziellen Risiken zu erkennen. Anschließend gilt es geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung zu bestimmen und zu implementieren.

Technische Maßnahmen

Beziehen sich auf die Nutzung von Technologie und spezifischen technischen Lösungen.
Beispiele umfassen die Implementierung von Firewalls, Intrusion Detection Systems (IDS), Verschlüsselungstechnologien, Zugangskontrollen, Sicherheits-Patches und regelmäßige Aktualisierungen von Software und Systemen.

Organisatorische Maßnahmen

Beziehen sich auf die Entwicklung und Umsetzung von Richtlinien, Verfahren und Prozessen innerhalb der Organisation. Beispiele umfassen die Festlegung von Sicherheitsrichtlinien und -standards, die regelmäßige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter für Sicherheitspraktiken, die Etablierung von Rollen und Verantwortlichkeiten im Bereich der Informationssicherheit.

ISMS

Informationssicherheit ist ein vielfältiges und komplexes Thema. Ein nachhaltig hohes Sicherheitsniveau lässt sich daher nur in Verbindung mit einer systematischen Herangehensweise erreichen. Zu diesem Zweck wird ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) implementiert.

Das ISMS bildet ein Rahmenwerk, das die Art und Weise, wie Informationssicherheit in der Organisation gelebt wird, regelt. Ein wesentlicher Bestandteil ist ein Regelkreislauf (z.B. auf dem PDCA-Zyklus basierend), der eine fortlaufende Überwachung und Optimierung des ISMS gewährleistet. Mehr erfahren Sie hier: ISMS – Aufgaben und Vorteile.

Zertifizierung der Informationssicherheit

Eine Zertifizierung der Informationssicherheit ist eine klare Bestätigung für die Bemühungen eines Unternehmens, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen zu gewährleisten. Mehrere Gründe sprechen für eine Zertifizierung:

  • Vertrauen und Glaubwürdigkeit
    Eine Zertifizierung zeigt Kunden, Partnern und anderen Interessengruppen, dass das Unternehmen strenge Sicherheitsstandards einhält.
  • Wettbewerbsvorteil
    Eine Zertifizierung zeigt, dass das Unternehmen sichere Praktiken implementiert hat und bereit ist, sich über branchenübliche Standards hinaus zu engagieren.
  • Einhaltung gesetzlicher Anforderungen
    Einige Branchen und Bereiche unterliegen strengen Regularien und können spezifische Anforderungen an die Informationssicherheit haben.
  • Verbesserung von Prozessen
    Die Implementierung eines ISMS und die darauffolgende Vorbereitung auf eine Zertifizierung erfordert oft eine gründliche Überprüfung der internen Sicherheitsprozesse. Dies kann dazu beitragen, Schwachstellen zu identifizieren und zu verbessern, was letztendlich die Effizienz und Effektivität des Unternehmens steigert.

Die Zertifizierung der Informationssicherheit kann nach verschiedenen Standards erfolgen. Für eine Vielzahl an Unternehmen ist die ISO/IEC 27001 interessant. Daneben existieren branchenspezifische Zertifizierungen, wie z.B. der Tisax Standard in der Automobilindustrie. Behörden richten sich nach dem BSI-Standard.

Informationssicherheitsbeauftragter

Zur Gewährleistung eines hohen Schutzniveaus in diesem komplexen Themengebiet können Unternehmen einen Informationssicherheitsbeauftragten (ISB) bestellen. Ob die Bestellung verpflichtend ist oder freiwillig erfolgen kann, hängt unter anderem von der Branche und der angestrebten Zertifizierung ab.

Hier erfahren Sie mehr über den Informationssicherheitsbeauftragten und seine Aufgaben.

Wir sind Ihr Partner beim Thema Informationssicherheit

Daten sind erheblichen Risiken ausgesetzt. Unternehmen, die ein angemessenes Niveau in der Informationssicherheit erreicht haben, sind für den Ernstfall gewappnet. Sie möchten die Informationssicherheit in Ihrem Unternehmen steigern und beispielsweise ein ISMS einführen? Profitieren Sie von unserer jahrelangen Erfahrung in der Beratung.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Erarbeitung geeigneter Lösungsansätze sowie deren Umsetzung. Ebenso können wir Sie auf eine Zertifizierung vorbereiten und dabei begleiten. Nutzen Sie unsere kostenlose Erstberatung – wir freuen uns auf Ihre Anfrage.