Security Awareness Schulung – Notwendigkeit und Fallstricke

04.07.2022

Security Awareness

Die Digitialisierung wurde durch die Corona-Krise beschleunigt. Zahlreiche Unternehmen haben ihre Aktivitäten in Sachen Home-Office drastisch ausgeweitet und sich an die Nutzung neuer Software (besonders mit Schwerpunkt „kollaboratives Arbeiten“) herangetraut. Doch mit neuer Software gehen auch neue Datenschutzrisiken einher.

Mitarbeiter müssen über Risiken im Bilde sein

IT-Systeme sind zahlreichen Angriffen ausgesetzt, häufiger denn je haben es Cyberkriminelle auf Daten abgesehen. Die Angriffe können auf unterschiedliche Weise erfolgen – und eine der größten Gefahrenquellen befindet sich unmittelbar im Unternehmen. Gemeint sind die eigenen Mitarbeiter. Sie sind es, die unbewusst gefährliche Dateianhänge öffnen oder auf Nachfrage Passwörter preisgeben. Damit gefährden Mitarbeiter nicht nur den Datenschutz, sondern auch den wirtschaftlichen Erfolg. Sollten Mitarbeiter hingegen über eine ausgeprägte Security Awareness verfügen, sinken die Risiken erheblich.

Security Awareness drückt aus, dass sich Mitarbeiter der bestehenden Gefahren bezüglich der IT-Systeme und Daten bewusst sind. Ihnen ist bekannt, welche Risiken existieren und worauf die Angreifer abzielen. Sobald dieses Bewusstsein existiert, besteht ein erhöhtes Sicherheitsniveau. Geschaffen wird es mithilfe von Schulungen, in denen die Vermittlung aller relevanten Aspekte rund um die IT-Sicherheit erfolgt.

Inhalte von Security Awareness Schulungen

Im Kern lassen sich Schulungsinhalte in zwei Bereiche unterteilen. Da ist zunächst die IT-Sicherheit. Schulungsteilnehmer erfahren, worauf es Angreifer abgesehen haben und welche Angriffsmethoden sie nutzen. Meist ist dieser Part relativ technisch gehalten, es kann sein, dass z.B. der Umgang mit Software vermittelt wird. Typische Themen solcher IT-Sicherheitsschulungen sind:

  • Datenspeicher
  • E-Mails
  • Identitätsdiebstahl
  • Informationspflichten
  • Mobile Geräte
  • Passwortsicherheit
  • Phishing
  • Soziale Netzwerke

Der zweite Bereich befasst sich vorrangig mit unternehmensspezifischen Prozessen. Es geht nicht nur darum, Gefahren zu erkennen, sondern richtig zu handeln sie beispielsweise zu melden. Es werden Verhaltensregeln aufgesetzt und vermittelt, damit jeder Mitarbeiter genau weiß, was im Ernstfall zu tun ist.

Manchmal kommt die Frage auf, worin der Unterschied zwischen einer Datenschutzschulung und einer Security Awareness Schulung besteht. Zugegeben, es existieren Überschneidungen. In Datenschutzschulungen stehen personenbezogene Daten und rechtliche Aspekte im Mittelpunkt, während Security Awareness Schulungen stärker auf technische Aspekte ausgerichtet sind. Aufgrund der Überschneidungen beim Inhalt ist es nicht ungewöhnlich, dass beide Themengebiete in einer Schulung vereint werden.

Da jedes Unternehmen seine Prozesse individuell gestaltet, helfen allgemeine Schulungen nur bedingt weiter. Für einen optimalen Nutzen führt kein Weg daran vorbei, Schulungsinhalte individuell auf das Unternehmen und die Bedürfnisse sowie Vorkenntnisse der Mitarbeiter abzustimmen.

Schulungsformen im Überblick

Bei der Umsetzung entscheiden sich weiterhin viele Unternehmen für die Klassenraumschulung / Präsenzschulung. Die Teilnehmer sind allesamt vor Ort präsent und werden von einem Trainer oder Workshop-Leiter unterrichtet. Vorteil dieser Schulungsmethode ist die persönliche Kommunikation. Der Trainer kann gut abschätzen, ob die Schulungsinhalte verstanden werden. Zugleich können die Teilnehmer jederzeit Fragen stellen, von deren Beantwortung die gesamte Gruppe profitiert.

In großen Organisationen wird gerne auf Online-Training / E-Learning gesetzt. Die Vermittlung der Schulungsinhalte ist zwar unpersönlicher, aber dafür kann z.B. jeder neue Mitarbeiter sofort am Datenschutz- und Security-Training teilnehmen – und das sogar unabhängig von seinem Aufenthaltsort. Unsere Datenschutz Online-Kurse helfen dabei, einzelne sowie auch mehrere Mitarbeiter rasch und zuverlässig zu schulen.

Online-Schulungen vermitteln nicht nur Wissen. Im selben Atemzug lassen sich Prüfung durchführen, um den Lernerfolg zu messen. Kontrollen dieser Art sind wichtig. Mittels Test lässt sich feststellen, ob Mitarbeiter alle entscheidenden Inhalte verstanden haben. Dies ist eine zwingende Voraussetzung, um das angestrebte Niveau in der IT-Sicherheit zu erreichen.

Häufigkeit der Schulungen

Dieses Niveau kann nur aufrechterhalten werden, sofern sämtliche Mitarbeiter, die Zugriff auf IT-Systeme oder gar personenbezogene Daten haben, geschult sind. Allerdings sind personelle Veränderungen aufgrund von Wachstum und Mitarbeiterfluktuation nicht vermeidbar. Zugleich besteht die Notwendigkeit, neue Mitarbeiter zeitnah zu schulen.

Bereits geschulte Mitarbeiter sollten in regelmäßigen Abständen erneut an Schulungen teilnehmen. Zum einen empfiehlt sich die Wissensauffrischung aufgrund der Gefahr, dass Inhalte mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Zum anderen ist das IT-Umfeld von zahlreichen Neuerungen geprägt, auf die Cyberkriminelle reagieren und sich neue Angriffe ausdenken. Es ist wichtig, Mitarbeiter über solche Änderungen zu informieren.

Fallstricke in der Praxis

Trotz guter Absicht führen Security Awareness Schlungen nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Hierfür zeigen sich vorrangig zwei Gründe verantwortlich. Da wäre zunächst die Einbindung der Mitarbeiter. Manchmal wird im Vorfeld zu wenig darüber informiert, warum die Schulungsteilnahme wichtig ist und welche Ziele damit verbunden sind. Es kann passieren, dass sich Mitarbeiter bevormundet fühlen. Die Folge ist eine niedrige Bereitschaft, sich mit den Schulungsinhalten auseinanderzusetzen, was sich negativ auf den Lernerfolg auswirkt.

Zweitens ist die Art der Durchführung von großer Bedeutung. Häufig werden IT-Themen von Experten vermittelt, die ihre eigene Fachsprache verwenden. Diese Sprache findet aber nicht immer Zugang zu den Teilnehmern. Als mögliche Folge droht die Schulung trotz hochkarätiger Inhalte ihr Ziel zu verfehlen.

Ebenso kann die erwähnte Erfolgskontrolle zu Schwierigkeiten führen. Zumeist stehen Mitarbeiter solchen Tests kritisch gegenüber und befürchten, das Ergebnisse können beeinflussen, wie Vorgesetzte über ihre sonstigen Leistungen urteilen.

Damit Schulungen in Security Awareness und Datenschutz eine optimale Wirkung erzielen, sind besagte Aspekte bereits im Rahmen der Schulungsplanung zu berücksichtigen. Wer sich diese Zeit nimmt und Schulungen sowie Workshops ganzheitlich auf Unternehmen und Mitarbeiter abstimmt, erzielt die besten Ergebnisse.

Unterstützung vom Datenschutzexperten

Unsere Experten für Datenschutz und Informationssicherheit führen nicht nur in Städten wie Erlangen oder Leipzig, sondern bundesweit Schulungen in Unternehmen durch. Profitieren auch Sie von unserer langjährigen Erfahrung, gerne stehen wir Ihnen zur Seite, indem wir maßgeschneiderte Schulungskonzepte ausarbeiten und auf Wunsch auch die Schulungen übernehmen.

Fragen & Antworten zum Thema

Wie hoch sind die Kosten einer Security Awareness Schulung?

Den größten Einfluss auf die Kosten haben Schulungsformat und Teilnehmeranzahl. Angenommen das notwendige Fachwissen steht inhouse nicht zur Verfügung, sodass ein versierter Trainer engagiert werden muss, wird voraussichtlich ein hoher Tagessatz fällig. Sofern wenige Mitarbeiter zu schulen sind, liegen die Schulungskosten verhältnismäßig hoch. Bei einer größeren Teilnehmeranzahl kann sich dies wieder relativieren.

Den Gegenpol zur Präsenzschulung bilden Online-Kurse. Beim E-Learning wird oft pro Teilnehmer abgerechnet, wodurch vor allem bei einer kleinen Anzahl an Schulungsteilnehmern ein Kostenvorteil locken kann.

Ein weiterer Kostenfaktor ist die Wissenskontrolle. Wenn Kurse mit Zertifikat oder einem ähnlichen Qualifikationsnachweis abgeschlossen werden können, sind die Kosten meist etwas höher bemessen.