Ob Datenmissbrauch oder Nichteinhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen: Verstöße im Datenschutz können Unternehmen teuer zu stehen kommen. Sollte ein Datenschutzverstoß vorliegen und durch Verhängung eines Bußgeldes geahndet werden, so geschieht dies durch die zuständige Datenschutzbehörde (Aufsichtsbehörde) des jeweiligen Bundeslandes.

Welche Kosten ein Datenschutzverstoß zur Folge hat, ist situationsabhängig. Neben DSGVO Strafen in Form von Bußgeldern können Schadensersatzzahlungen an Betroffene, Rechtskosten sowie Kosten der Beseitigung eines Verstoßes (z.B. durch Anpassungen in der IT) als zusätzliche finanzielle Belastungen anfallen.

Das kostet ein Datenschutzverstoß - Hiermit müssen Sie bei einem Datenschutzverstoß rechnen
Hiermit müssen Sie bei einem Datenschutzverstoß rechnen

Bußgeldhöhe: So kostspielig sind Geldstrafen

Die DSGVO kennt zwei Gruppen von Bußgeldtatbeständen. Hier erhalten Sie einen Blick auf die Tatbestände und Bußgeldvorschriften.

Einen ausführlichen Bußgeldkatalog enthält die DSGVO nicht. Allerdings liefert sie ein Rahmenwerk, auf dessen Basis die Bußgeldhöhe berechnet wird. In der verlinkten Übersicht finden Sie die wesentlichen Kriterien der Bußgeldberechnung.

Abseits von Bußgeldern, die durch Behörden verhängt werden, drohen bei Datenschutzverletzungen womöglich Geldstrafen aufgrund von Abmahnungen und Gerichtsurteilen. In diesem Umfeld ist die Höhe des Streitwerts von Bedeutung. Sie hängt u.a. davon ab, welche Art von Verstoß vorliegt und welches Verhältnis zwischen den Parteien besteht.

Die häufigsten Gründe für Geldbußen

Das Spektrum an Gründen, weshalb Unternehmen von den Aufsichtsbehörden zur Zahlung von Bußgeldern verpflichtet werden, ist bereit gefächert. Die Praxis zeigt allerdings, dass einige Datenschutzverstöße besonders häufig auftreten.

Fehlende vertragliche Absicherung bei Auftragsverarbeitungen

Sobald eine Übermittlung personenbezogener Daten an externen Partner erfolgt, liegt aus Sicht des Datenschutzes eine Auftragsverarbeitung vor. Diese muss geprüft und vertraglich geregelt sein. mehr...

Setzen bestimmter Cookies ohne vorherige Einwilligung

Das Setzen vieler Cookies ist nur mit vorheriger Zustimmung des Nutzers zulässig. Der Teufel steckt im Detail, jedes Cookie will im Vorfeld überprüft sein. mehr...

Versand von Bewertungsanfragen ohne vorherige Einwilligung

Aufgepasst beim Versand von Bewertungsanfragen per E-Mail. Sollte der Empfänger nicht bereits im Vorfeld zugestimmt haben, kann eine satte Geldstrafe drohen. mehr...

Missachtung des DSGVO Auskunftsrechts

Sobald sich Betroffene nach Ihren personenbezogenen Daten erkundigen, gilt es fristgerecht und detailgenau zu antworten. Die zugehörigen Prozessen wollen exakt abgestimmt sein. mehr...

Missachtung datenschutzfreundlicher Voreinstellungen

Nur eine falsch belegte Checkbox auf der Website kann zu erheblichen datenschutzrechtlichen Schwierigkeiten führen. Bei Checkouts und Formularen ist dieser Fehler besonders oft festzustellen. mehr...

Risiken im Datenschutz senken

Der beste Schutz vor Geldstrafen durch Datenpannen und Verstöße im Datenschutz besteht darin, die Rechtsvorschriften und damit alle relevanten Risiken zu kennen. Wer bereits Datenschutzmaßnahmen ergriffen hat, kann diese auf den Prüfstand stellen.

News & Blogbeiträge rund um Bußgelder im Datenschutz

Einspruch gegen DSGVO Bußgeld: Wie Sie richtig vorgehen

Unternehmen können Einspruch gegen hohe DSGVO Strafen einlegen. Ob sich das Vorgehen gegen einen Bußgeldbescheid empfiehlt, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. mehr...

DSGVO-Verstoß: In Deutschland erstes Bußgeld von Aufsichtsbehörde verhängt

Mit Einführung der DSGVO hat die Europäische Union vorrangig zwei Ziele verfolgt. Zum einen wurde ein einheitliches Rahmenwerk im Datenschutz geschaffen, zum anderen der Druck auf Unternehmen erhöht, ihn ernst zu nehmen – bei Verstößen drohen empfindliche Bußgelder. mehr...

Rekordbußgeld: Google soll 50 Mio. Euro wegen Datenschutzverstößen zahlen

Lange Zeit hatten die großen Tech-Konzerne beim Thema Datenschutz nicht viel zu befürchten. Die drohenden Bußgelder waren vergleichsweise niedrig bemessen, sodass etliche Konzerne ihre eigenen Interessen über nationales Datenschutzrecht stellten. Mit Inkrafttreten der DSGVO hat sich dies grundlegend geändert, wie nun auch der Internetriese Google schmerzhaft feststellen muss. mehr...

Datenschutzverstoß: 9,5 Mio Euro Bußgeld trotz kooperativem Verhalten

Die Datenschutzbehörden haben ordentlich Fahrt aufgenommen, was die Verfolgung von Datenschutzverstößen sowie die Verhängung von Bußgeldern betrifft. Zu Beginn dieser Woche wurde dem Telekommunikationsdienstleister 1&1 eine Geldbuße in Höhe von 9,55 Mio. Euro auferlegt, was in diesem Fall sogar als milde Strafe zu werten ist. mehr...

Fragen & Antworten zum Thema

Wer verhängt ein DSVGO Bußgeld?

Verstöße gegen die DSGVO werden von der zuständigen Aufsichtsbehörde geahndet. Es ergeht ein Bußgeldbescheid, gegen den Einspruch eingelegt werden kann.

Mit welchem Kosten ist bei einer Datenpanne zu rechnen?

Über die Bußgeldhöhe entscheiden zahlreiche Faktoren, wie u.a. die Art der Datenpanne, deren Ausmaß und die Kooperationsbereitschaft mit der zuständigen Behörde. Weil bei der Festsetzung der Umsatz des Unternehmens als Bemessungsgröße herangezogen wird, können Bußgelder äußerst schmerzhaft sein.

Wie lassen sich Bußgelder im Datenschutz abwehren?

Unternehmen können Einspruch gegen ein Bußgeld einlegen und im Ernstfall ein Gericht entscheiden lassen. Besser ist es jedoch, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Den besten Schutz verspricht eine strikte Einhaltung der geltenden Datenschutzvorschriften.