Lassen Sie wichtige Datenschutz-Maßnahmen ungenutzt?

26.02.2014

Datenmissbrauch schreckt auf. Das gilt gleichermaßen für den „Informationsdurst“ sozialer Netzwerke, Datenlecks bei Firmen und gehackte E-Mail-Konten. Diese Vielzahl schlechter Nachrichten blieb nicht ohne Folgen. Laut Umfrage des GfK Vereins sorgen sich inzwischen rund 70 Prozent der Deutschen um ihre persönlichen Daten und ihre Privatsphäre. Ein weiterer, durchaus positiver Effekt: Fast alle Verbraucher sind aktiv geworden und haben mindestens eine Maßnahme zum Datenschutz ergriffen. Allerdings nutzen sie längst noch nicht die gesamte Klaviatur technischer Möglichkeiten.

Die meisten belassen es bei der Installation einer Anti-Viren-Software (72 Prozent) und einer Firewall (59 Prozent). Darüber hinaus werden E-Mails unbekannter Absender nicht geöffnet bzw. sofort gelöscht (59 Prozent). Auf Platz vier der Standardmaßnahmen steht der Einsatz von Spam-Filtern (49 Prozent), gefolgt von dem Rat, Passwörter und andere sensible Daten, zum Beispiel PIN und TAN für das Onlinebanking, nicht auf der Festplatte zu speichern (46 Prozent).

Die übrigen Maßnahmen sind weit abgeschlagen und werden von deutlich weniger Nutzern umgesetzt. So löschen nur 29 Prozent den Browserverlauf und die Cookies, setzen lediglich 25 Prozent auf komplizierte Passworte und kommen Popup-Blocker gerade einmal bei 24 Prozent der Umfrageteilnehmer zum Einsatz. Noch weiter unten in der langen Liste an Optionen finden sich die Software für anonymes Surfen (vier Prozent), Verschlüsselungsprogramme für E-Mails (fünf Prozent) und separate E-Mail-Adressen für Registrierungen in Foren oder auf anderen Seiten (zehn Prozent).

Das Interesse am Datenschutz und wie intensiv die Schutzmaßnahmen genutzt werden, richtet sich nach mehreren Faktoren. Wer bereits Opfer eines Datenmissbrauchs wurde, ist verständlicherweise sensibler und aufmerksamer. Den Beweis liefern die Zahlen des GfK Vereins. Doch auch das Alter spielt eine Rolle. Jugendliche achten weit mehr auf den Schutz ihrer Daten als die Generation 40plus. Was private Nutzer besser machen können, verrät der Verbraucherzentrale Bundesverband auf surfer-haben-rechte.de. Firmen sollten mit einem Datenschutzbeauftragten sprechen, um in allen Bereichen auf Nummer sicher zu gehen.