Hat Ihr PC Fressattacken? So stoppen Sie den Datenhunger von Windows 10

07.08.2015

Lange wurde darüber berichtet, jetzt ist es da: Windows 10. Seit dem 29. Juli steht das neue Betriebssystem zur Verfügung, für die meisten Nutzer sogar kostenlos.

Während auf der einen Seite von einem großen Wurf gesprochen wird, schlagen Datenschützer entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen. Denn Microsoft scheint ein Paket mit extremem Datenhunger geschnürt zu haben. Damit Windows 10 möglichst wenig „nach Hause telefoniert“, müssen Nutzer entweder schon bei der Installation aufpassen oder später mehrere Einstellungen anpassen. Hier ein paar Tipps.

Trotz aller Freude darüber, dass Windows 10 nun auch auf dem eigenen Rechner genutzt werden kann, sollte man ein wenig aufpassen. Das fängt bereits bei der Erstinstallation an. Statt die Express-Einstellungen zu wählen, wäre es ratsam, sich für „Einstellungen anpassen“ zu entscheiden. Dann können von Anfang an die Weichen für den Datenschutz gestellt werden. Alternativ lassen sich die teils nur schwer nachvollziehbaren Optionen über Einstellungen → Datenschutz (Standort, Kamera) → Allgemein korrigieren.

Zu sehen sind vier Schieberegler. Ganz oben steht „Apps die Verwendung der Werbungs-ID für App-übergreifende Erlebnisse erlauben“. Irgendwie kryptisch. Übersetzt heißt das: Jedem Nutzerkonto wird eine mit der E-Mail-Adresse verknüpfte ID zugeordnet. Sie dient der zielgerichteten Werbung, unter anderem in Apps von Drittanbietern. Das kann mit dem Schieberegler abgestellt werden. Gleiches gilt für die Positionserkennung, also die Standortbestimmung, die als dritter Punkt auf der Seite genannt wird. Dass Microsoft oder Anbieter von Applikationen via WLAN oder Bluetooth trotzdem Standort-Daten sammelt, lässt sich kaum vermeiden.

Neu konfigurieren sollten Nutzer darüber hinaus die Einstellungen für die Kamera und das Mikrofon (Einstellungen → Datenschutz → Kamera bzw. Mikrofon). Anderenfalls greifen unter anderem Dienste wie Facebook darauf zu. Als Problematisch gilt darüber hinaus die Spracherkennung. Wer nicht möchte, dass an dieser Stelle Daten gesammelt werden – welche, lässt Microsoft weitgehend offen – muss beim Punkt Spracherkennung, Freihand und Eingabe aktiv werden und das „Kennenlernen beenden“. Problem: Die Neuerung Cortana und die Diktierfunktion entfallen damit.

Damit ist die Liste der Punkte, die abgearbeitet werden können, aber noch lange nicht abgehakt. Auch bei den Aspekten Feedback und Diagnose sowie Konten, WLAN (Einstellungen → Netzwerk und Internet → WLAN → WLAN-Einstellungen) und dem neue Edge-Browser (erweiterte Einstellungen) sollten Änderungen vorgenommen werden, um den Datenhunger des Systems zu bremsen. Falls Sie weitere Informationen benötigen, wie Sie Ihre IT datenschutzkonform konfigurieren und nutzen, wenden Sie sich vertrauensvoll an uns. Als Ihr externer Datenschutzbeauftragter helfen wir Ihnen gerne.