Vertrauensverlust: Deutsche glauben nicht mehr an die Datensicherheit ihrer E-Mails

09.05.2014

Die Angst geht um. Die Angst davor, ausspioniert zu werden. Insbesondere beim E-Mail-Verkehr hat das Vertrauen der Kunden im Zuge des NSA-Skandals einen Knacks bekommen. Das bestätigt eine repräsentative Umfrage des Verbandes der führenden deutschen PR-Agenturen (GPRA), aus der sich der der GPRA-Vertauensindex ableitet. Demnach glauben nur noch neun Prozent der Bundesbürger „sehr stark“ an die Datensicherheit ihrer E-Mails.

Um den Vertrauensverlust noch deutlicher zu machen: Bei 49 Prozent der Nutzer ist die Zuversicht in die Sicherheit ihrer Daten lediglich „sehr gering“ oder „eher gering“. Und selbst die 29 Prozent der Umfrageteilnehmer, die zumindest noch ein Fünkchen Hoffnung andeuteten, sind nur „eher stark“ vom Datenschutz der E-Mail-Provider überzeugt. Letztlich überwiegt also die Unsicherheit. Warum sonst sind 13 Prozent nicht einmal schlüssig, ob ihre elektronische Post sicher ist oder möglicherweise doch nicht?

Ähnlich verhält es sich mit Blick auf die IT-Branche. Das Vertrauen in die Sparte hat seit November 2013 deutlich abgenommen. Aktuell steht ein Wert von 24 Prozent zu Buche. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 16,2 Prozent. Auch die Ehrlichkeit der Branche wird inzwischen weitgehend angezweifelt. Die Quote derer, die noch an die Tugend der Firmen glauben, sank um 7,4 auf 31, Prozent. Das sollte vielen Unternehmen zu Denken geben.

Einig sind sich die Verbraucher bei der Wahl ihres E-Mail-Anbieters: Sie vertrauen eher deutschen als US-amerikanischen Unternehmen. Platz eins belegt mit 68 Prozent die Telekom vor Vodafone (56 Prozent), GMX (52 Prozent), Freenet (41 Prozent), Web.de (36 Prozent), Google Mail (32 Prozent), Yahoo (30 Prozent), AOL (26 Prozent) und Hotmail (25 Prozent). Überraschend ist, dass Google nach wie vor vergleichsweise gut abschneidet, obgleich der Konzern als extrem datenhungrig gilt.