M&A-Branche mangelt es am Datenschutzbewusstsein

15.10.2014

Mergers & Acquisitions, kurz M&A (Unternehmensfusionen und Unternehmenskäufe), stellen einen hochsensiblen Geschäftsbereich dar. Umso wichtiger wäre es, dem Datenschutz bei sämtlichen Transaktionen höchste Priorität einzuräumen. Dass dem nicht so ist, belegt jetzt eine Umfrage des Secure Cloud-Anbieters Droom. Demnach werden die Datenschutzbestimmungen bei fünf Prozent der M&A-Transaktionen gar nicht und bei 55 Prozent nur bedingt berücksichtigt. Droom-Geschäftsführer und M&A-Experte Jan Hoffmeister spricht angesichts der Umfrageergebnisse von einer großen „Sicherheitslücke“.

Dass die Mergers & Acquisitions-Branche es mit dem Datenschutz anscheinend nicht ganz so genau nimmt, überrascht ein wenig. Denn laut Umfrage halten immerhin 88 Prozent der befragten Unternehmen das Thema Datenschutz für sehr wichtig. In der Praxis spiegelt sich diese Einstellung nur bedingt wider. Jan Hoffmeister sieht daher großen Nachholbedarf in allen Belangen des Datenschutzes. „Gerade in einer Branche mit immens hohen Geldbeträgen, sensiblen Geschäftsdaten und einer teilweise unüberschaubaren Anzahl von Akteuren sind diese Sicherheitslücken ein großes Risiko“, lautet seine Einschätzung. Der Experte rät vor allem zu effizienten, IT-gestützten Datenschutzmaßnahmen.

Die entsprechenden Schritte wollen 40 Prozent der Firmen in naher Zukunft umsetzen und mehr in die Sicherheit und den Datenschutz investieren. Als wichtigste Maßnahmen gelten: Zugriffsrechte und Verantwortlichkeiten zu definieren (77 Prozent), strengere Regeln für die Datenkontrolle (65 Prozent), Dokumente nach ihrer Schutzbedürftigkeit einzuteilen (58 Prozent), die nationalen Datenschutzbestimmungen einzuhalten (54 Prozent), Informationen zu vernichten oder zurückzugeben, sollten ein Unternehmenskauf nicht zustande kommen (52 Prozent), Daten zu anonymisieren (49 Prozent), Geheimhaltungspflichten (45 Prozent) und zu gewährleisten, dass sämtliche Vereinbarungen wie Vertragsstrafen durchsetzbar sind (29 Prozent).