Verbraucher wünschen Transparenz beim Datenschutz

04.12.2014

Datenschutz ist den Deutschen wichtig. Allerdings nicht so wichtig, dass sie dafür selbst aktiv werden wollen. In der Pflicht sehen Verbraucher vielmehr die Politik und nicht zuletzt die Unternehmen, die Daten erheben und verarbeiten. Das geht aus einer Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes dimap im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hervor.

Die Umfrage bestätigt einmal mehr das typische Dilemma der Online-Welt. Bevorzugt werden kostenlose Angebote, ob nun Nachrichten oder Spiele. Das gilt für knapp 76 Prozent der Nutzer. Ein Drittel zahlt nicht einen Cent für die Dienste. Dass die Anbieter stattdessen die persönlichen Daten der User in bare Münze wandeln, ist der Mehrheit durchaus bewusst. DIVSI-Direktor Michael Kammer erklärte dazu: „Wenn Bequemlichkeit im Netz gratis zu haben ist, dann nutzen die Menschen diese Gratis-Angebote. Die meisten wissen aber, dass sie bei kostenlosen Angeboten mit ihren eigenen Daten zahlen.“

Einverstanden sind Internetuser mit diesen Praktiken nicht. 80 Prozent lehnen es ab, dass mit ihren Daten Handel getrieben wird. Für die Datensicherheit zu zahlen, dazu können sich dann immerhin 35 Prozent der Befragten durchringen. Ein gezielter Datenschutz, der sicherstellt, dass die Informationen ausschließlich entsprechend der Nutzerwünsche verwendet werden, wäre den Deutschen knapp 41 Euro wert. 61 Prozent würden keinen Cent berappen, weil sie nicht wissen, ob ihre Daten in dem Fall tatsächlich sicher sind. Das gilt für 59 Prozent. 40 Prozent fordern, dass auch die Sicherheit der Daten kostenfrei sein muss.

Die Verantwortung für den Datenschutz sehen die Deutschen weniger bei sich selbst, sondern bei Politik und Wirtschaft. „Fast alle – 97 Prozent – fordern, dass der Missbrauch persönlicher Daten stärker verfolgt und bestraft wird“, so dimap-Geschäftsführer Reinhard Schlinkert. Konkrete Forderungen sind: Ausländische Anbieter müssen sich den deutschen Datenschutzregeln verpflichten (95 Prozent), und ein gesetzliches Verbot von Geschäften mit persönlichen Daten (86 Prozent). Das DIVSI sieht darin klare Signale für die Branche. Wichtig sei vor allem Transparenz. Darüber hinaus sollte über ein Gütesiegel nachgedacht werden, das den sicheren Umgang mit Daten bestätigt.