Angst vor Datenklau? Dann werden Sie aktiv!

10.12.2014

Welchen Wert haben Daten? Bemessen an der Bereitschaft von Unternehmen, in den Datenschutz zu investieren, keinen sonderlich hohen. Denn gerade einmal elf Prozent der Betriebe sind willens, einen höheren Betrag für präventive Maßnahmen auszugeben. Verwunderlich. Denn in deutschen Betrieben geht die Angst um, die Angst vor Datendelikten. Diese Sorge ist nicht unbegründet. Der Datenklau hat in den vergangenen zwei Jahren um knapp ein Viertel zugenommen. Eigentlich Grund genug, dem Datenschutz etwas mehr Bedeutung beizumessen – auch in finanzieller Hinsicht.

Publik werden in der Regel nur Vorfälle bei großen und namhaften Firmen. Dann geht es nicht um ein paar hundert Kundendaten, sondern meist um Datenmengen im Millionenbereich. „Kleinere“ Vorkommnisse bleiben indes unter dem Mantel der Verschwiegenheit. Dort wird es langsam eng. Eine Umfrage der Unternehmensberatung KPMG unter 400 großen und mittelgroßen Betrieben ergab: 30 Prozent der Unternehmen haben bereits Bekanntschaft mit Datenmissbrauch und Datendiebstahl gemacht. 2012 lag der Anteil noch bei 24 Prozent. Dass der Trend künftig abflacht, ist eher nicht zu erwarten.

Zusätzliches Öl gießt Alexander Geschonneck, Partner von KPMG, ins Feuer: „Die Dunkelziffer ist gerade bei daten- und technikbezogenen Deliktarten oftmals höher als die betroffenen Unternehmen ahnen.“ Schließlich sind die Daten nicht weg, sondern wurden einfach nur kopiert. Das fällt nicht oder meist erst auf, wenn es schon zu spät ist. Immerhin 87 Prozent der Betriebe halten die Gefahr, selbst Opfer von Datenmissbrauch zu werden, daher für extrem hoch.

Das spiegelt sich leider nicht in den Datenschutz-Maßnahmen wider. 50.000 Euro oder mehr zu bezahlen, um die Daten besser zu schützen, kommt nur für elf Prozent der Umfrageteilnehmen infrage. Eine Einstellung, die Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender des Vereins der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe, nur zu gut kennt. „Wir gehen zu unbekümmert mit Schwachstellen und zu leichtfertig mit unseren Daten um“, lautet sein Fazit. Dabei sei der wirtschaftliche Schaden enorm, sollten Dateien zu neuen Produkten oder Geschäftszahlen in die falschen Hände geraten.

Die richtige Antwort auf die Bedrohung lautet aus Sicht der Experten: Prävention. Das gilt für alle Bereiche der Wirtschaftskriminalität – etwa den Verrat von Wirtschaftsgeheimnissen. In den meisten Fällen sitzen die Täter in den eigenen Reihen. Es sind zu 55 Prozent Mitarbeiter, meist aus höheren Hierarchieebenen. Entscheidend sei daher, so die Studienautoren, die Mitarbeiter besser zu sensibilisieren, etwa durch Trainingsmaßnahmen. Welche weitere Möglichkeiten bestehen, den Datenschutz zu erhöhen, erfahren sie bei einem unverbindlichen Gespräch mit einem Datenschutzbeauftragten.