Größte Schwachstelle der IT-Sicherheit: Warum Mitarbeiter oft gegen Sicherheitsregeln verstoßen

18.04.2024

Frau arbeitet mit Office Software

Selbst wenn Unternehmen zum Schutz ihrer Daten umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementieren, bleiben ihre Bemühungen oft durch eine unerwartete Quelle gefährdet: die eigenen Mitarbeiter. Trotz des Wissens über die Risiken verstoßen Mitarbeiter oft bewusst gegen Sicherheitsregeln, sei es aus Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit.

Die Rolle der Mitarbeiter in der IT-Sicherheit

Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz von Unternehmensdaten und -systemen. Unternehmen investieren daher beträchtliche Ressourcen in Schulungen und Sensibilisierungskampagnen, um das Bewusstsein ihrer Mitarbeiter zu schärfen.

Trotz des vorhandenen Wissens über IT-Risiken und Sicherheitsregeln entscheiden sich Mitarbeiter oft für den bequemsten Weg, auch wenn er unsicher ist. Beispiele für menschliches Fehlverhalten umfassen unter anderem:

  • Unerlaubte Nutzung privater Geräte für geschäftliche Zwecke
  • Ignorieren von Passwortrichtlinien
  • Teilen von Zugangsdaten mit Kollegen
  • Ignorieren von Sicherheitswarnungen
  • Vernachlässigung von Softwareupdates

Die Auswirkungen von Mitarbeiterverstößen auf die IT-Sicherheit können verheerend sein. Von Datenlecks und finanziellen Verlusten bis hin zu Reputationsschäden und rechtlichen Konsequenzen können Unternehmen schwerwiegende Folgen erleiden, wenn Mitarbeiter gegen Sicherheitsregeln verstoßen.

Gründe für bewusste Verstöße gegen Security-Regeln

Proofpoint, ein Unternehmen für Cybersicherheit, hat 7.500 Mitarbeiter und 1.050 Sicherheitsexperten von Unternehmen aus 15 Ländern zu diesem Thema befragt. Demnach ist mangelndes Sicherheitswissen selten anzutreffen. Stattdessen zeigen sich drei vollkommen andere Gründe für bewusste Sicherheitsverstöße verantwortlich:

  • Bequemlichkeit
  • Dringlichkeit
  • Zeitersparnis

Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiter-Compliance

Die Mehrheit der Sicherheitsexperten vertritt folgende Ansicht: Um die Mitarbeiter-Compliance zu verbessern, müssen Unternehmen eine starke Sicherheitskultur fördern. Dies erfordert eine kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter sowie die Implementierung von Technologien zur Unterstützung der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien. Nur durch eine umfassende Strategie können Unternehmen die Achillesferse der IT-Sicherheit wirksam angehen.

Wie aus der Proofpoint Befragung hervorgeht, können jedoch Schulungen allein das Problem nicht lösen. Viele Nutzer wünschen sich vor allem Software, die mehr Benutzerfreundlichkeit bietet. Dies senkt die Versuchung, gegen Sicherheitsvorgaben zu verstoßen.

Es existieren verschiedene Ansätze, um auch diese Hürde abzubauen. Eine Lösung kann darin bestehen, Software, die von Mitarbeitern als kompliziert oder unkomfortabel erachtet wird, durch andere Software zu ersetzen. In zahlreichen Fällen könnte es aber schon genügen, Software und Systeme anders zu konfigurieren. Eine Herangehensweise kann darin bestehen, Mitarbeiter hierbei einzubinden und vor allem ihre Arbeitsweisen zu beleuchten, um passende Lösungen anbieten zu können.

Fazit

Die IT-Sicherheit eines Unternehmens ist nur so stark wie die Compliance seiner Mitarbeiter. Trotz des Wissens über IT-Risiken und Sicherheitsregeln verstoßen Mitarbeiter oft bewusst gegen Sicherheitsrichtlinien, was schwerwiegende Folgen haben kann. Die Sensibilisierung für Sicherheitsrisiken ist ein wesentlicher Schritt zur Absicherung. Darüber hinaus kann eine Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit und Effizienz von Anwendungen die Bereitschaft zur Einhaltung der Security-Regeln zusätzlich steigern.