Rollt bei Ihnen der Rubel? Dann müssen Sie den Datenschutz in Russland beachten!

04.09.2015

Russland ist ein riesiger Markt. Daran ändern auch die politischen Misstöne nur wenig. Allerdings wird es für ausländische Firmen zunehmend komplizierter, ihre Geschäfte auf russischem Boden zu tätigen.

Dazu trägt jetzt auch der Datenschutz bei. Die Duma hat neue Vorgaben formuliert und im 242-FZ-Gesetz verankert. Demnach müssen (personenbezogene) Daten russischer Bürger künftig auf Servern und in Datenbanken gespeichert werden, die in Russland stehen bzw. betrieben werden. Betroffen davon sind offenbar alle Firmen mit eigener Niederlassung in Russland.

Versicherungen, Hotels, Fluglinien und Online-Shops stehen damit vor einer neuen Herausforderung, insbesondere für die IT. Laut der Unternehmensberatung Gartner gibt es für das neue Datenschutz-Gesetz weder eine Übergangsregelung noch „echte Rechtssicherheit“. Carsten Casper von Gartner erklärt, dass „alle Unternehmen, die persönliche Daten von russischen Bürgern in Datenbanken außerhalb von Russland speichern, ihre Systeme mit den neuen Anforderungen konform machen“ müssen. Ursprünglich war für die Umstellung der 1. September 2016 vorgesehen. Jetzt wurde das Inkrafttreten des 2014 verabschiedeten Gesetzes auf den 1. September 2015 vorverlegt.

Gartner hat 350 Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern und 50 Millionen US-Dollar Umsatz befragt. 37 Prozent wollen sich um ein entsprechendes Zertifikat bemühen, auch wenn es dazu derzeit noch keine Möglichkeit gibt. Ein Drittel wird die entsprechenden Daten kopieren und auf einem russischen Server hinterlegen. Hilfe durch lokale Dienstleister wollen 28 Prozent in Anspruch nehmen. Diese drei Wege werden auch von Gartner empfohlen. Ob es Sinn macht, das Gesetz zu ignorieren und bis zu einer Prüfung durch die Behörden zu warten, wie es 18 Prozent der befragten Unternehmen vorhaben, oder dem russischen Markt ganz den Rücken zu kehren (19 Prozent), bleibt abzuwarten.

Die Experten der Unternehmensberatung legen Firmen nahe, auf jeden Fall einen entsprechenden Plan zur Hand zu haben, damit die Daten möglichst schnell auf einen russischen Server verschoben werden können. Sinnvoll sei darüber hinaus, sich bei den zuständigen Behörden zu informieren.

Wenn Sie mehr zum Thema Datenschutz wissen und Ihr Unternehmen datenschutzrechtlich auf den neuesten Stand bringen möchten: Als Ihr externer Datenschutzberater stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite. Vereinbaren Sie dazu einfach einen Termin – telefonisch oder über unser Kontaktformular.