Wie ist es um den Datenschutz-Ruf Ihrer Branche bestellt?

28.05.2014

Das Vertrauen in den Datenschutz hat seit den Enthüllungen von Edward Snowden spürbar nachgelassen. Betroffen davon sind vorrangig große Konzerne wie Microsoft, Google, Apple und Facebook. Doch auch jede andere Firma, ob aus dem Finanz- oder Gesundheitsbereich, muss sich die Frage gefallen lassen, wie es um die Datensicherheit bestellt ist. Verbraucher sind diesbezüglich deutlich sensibler geworden und sehen einige Branchen kritischer als andere. Das ergab eine Studie der Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. (ISMF), an der Anfang Mai 1.000 Personen teilnahmen.

Die Frage, die am Telefon beantwortet werden sollte: „Wie sehr vertrauen Sie den folgenden Institutionen, dass dort Ihre persönlichen Daten hinsichtlich des Datenschutzes gut aufgehoben sind?“ Rang eins belegt mit 82,1 Prozent die Polizei, gefolgt von Apotheken (77,9 Prozent), Ärzten und Krankenhäusern (74,7 Prozent), den gesetzlichen Sozialversicherungen (72,3 Prozent) und kommunalen Einrichtungen (68,8 Prozent). Finanzunternehmen kommen auf einen Wert von knapp 51 Prozent und bewegen sich damit oberhalb des Mittelwertes von 43,6 Prozent. Gedanken machen sollten sich Werbeagenturen mit 7,9 Prozent, Lotteriegesellschaften (19,1 Prozent), Handyhersteller (23,7 Prozent) und Versicherungen (42 Prozent).

Auf die Einschätzung, welche Branchen beim Datenschutz am vertrauenswürdigsten sind, haben Geschlecht und Bildung übrigens keinen Einfluss. Beim Alter sieht es etwas anders aus. Mit zunehmender Lebenserfahrung sinkt das Vertrauen in den sichereren Umgang mit den persönlichen Daten. Eine wichtige Rollte spielt auch der Wohnort. In den neuen Bundesländer ist man skeptischer als in den neuen Bundesländern. Firmen, die diesem Trend entgegenwirken und wieder Vertrauen aufbauen wollen, sollten aktiv werden. Datenschutz darf kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss in allen Geschäftsbereichen „gelebt“ und idealerweise über ein Datenschutz-Siegel nachgewiesen werden.