Darauf müssen Facebook-Nutzer im neuen Jahr achten

04.12.2014

Die Nutzungsbedingungen für Facebook wurden überarbeitet. Die neuen Regeln gelten ab dem 1. Januar 2015. Mitglieder des sozialen Netzwerks sollten sich daher eingehend mit den aktualisierten Bedingungen sowie der Daten- und der Cookies-Richtlinie befassen. Dazu rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn, so Anwältin Sabine Petri: „Facebook lässt sich erlauben, alle Nutzungsinformationen zu erheben und zu nutzen.“ Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverbraucherschutzministerium, Ulrich Kelber (SPD) spricht von „Licht und Schatten“. Lob gibt es für das Bemühen um mehr Transparenz, Kritik für die zu langen Datenschutzbedingungen.

Widersprechen können Nutzer den neuen Bedingungen nicht. Sie haben allerdings die Möglichkeit – sofern sie das Netzwerk weiter nutzen wollen –, die Sichtbarkeit ihrer Beiträge einzuschränken und die Einstellungen zur Privatsphäre auf eine minimale Auswertung zu setzen.

Hier die Details zu den Änderungen:

Datenschutz: Wer was lesen und sehen darf, soll künftig leichter einzustellen sein. Als Hilfe dienen interaktive Anleitungen und die Analyse der besuchten Seiten. Aber: Nutzer müssen selbst aktiv werden und neue Funktionen gegebenenfalls abstellen. Facebook selbst wird immer alle Daten einsehen können.

Standortdaten: Werbeanzeigen basieren demnächst auch auf den Standortdaten. Heißt: Teilt ein Nutzer seine Standortdaten mit, erhält er zum Beispiel Werbung für nahegelegene Restaurants. Um das zu verhindern, muss der Zugriff der Facebook-App auf das GPS-Modul des Smartphones unterbunden werden.

Werbung: Ziel von Facebook sind individuell auf den Nutzer zugeschnittene Werbeblöcke. Dazu greift das Netzwerk ab Januar 2015 auch auf besuchte Internetseiten und genutzte Apps zurück. Wer sich also nach dem Wetter auf Mallorca erkundigt, erhält zum Beispiel Werbung von Reiseunternehmen. Darüber hinaus ermöglicht Facebook seinen Nutzern, die Relevanz der Anzeigen zu bewerten. Dazu informiert Facebook über den Grund, weshalb die Werbung gezeigt wird, und welcher Zielgruppe der Nutzer angehört. Dahinter steht der Wunsch, ausschließlich relevante Werbung zu präsentieren. Das heißt indes auch, dass Facebook noch mehr werberelevante Informationen erhält.

Neue Funktionen: Um Informationen und eine engere Kunden- bzw. Nutzerbindung geht es auch bei den neuen Funktionen. Waren können mit dem „Kaufen“-Knopf künftig direkt über das Facebook-Konto geordert werden. Dadurch erfahrt Facebook mehr über die Einkaufsgewohnheiten und erhält Einblicke in die Zahlungsdaten. Verbraucherschützer sehen die Funktion daher kritisch.